| 18:00 Uhr | Landesmuseum Mainz

Hybrid-Vortrag: Ein Raum nur für Frauen (?)

Der Vortrag mit Dr. Friederike Schöpf eröffnet neue Perspektiven auf die Entwicklung von Frauensynagogen in den SchUM-Städten Speyer, Worms und Mainz

Viele Traditionen des heutigen Judentums erscheinen als althergebracht und fest verwurzelt in der Religion. Auch die Trennung von Männern und Frauen im synagogalen Raum gilt oft als eine solche selbstverständliche Praxis. Doch ein genauerer Blick zeigt: Hinter vielen dieser Bräuche verbirgt sich eine lange Entwicklungsgeschichte, die von kulturellen und historischen Einflüssen geprägt ist.

In der Antike findet sich archäologisch keine klare, bauliche Geschlechtertrennung. Erst im Mittelalter etablieren sich eigenständige Frauenbeträume in Synagogen – sogenannte Frauensynagogen. Besonders in Nordeuropa lässt sich diese Entwicklung im Rheinland des 13. Jahrhunderts erstmals nachweisen. Die archäologischen Überreste in den SchUM-Städten Worms und Speyer zeugen noch heute von den eindrucksvollen Gebäuden jener Zeit, und auch Inschriften aus Mainz lassen vermuten, dass es dort ein eigenes Synagogengebäude für Frauen gegeben haben muss. 

Doch wie kam es zu dieser Veränderung, die über viele Jahrhunderte nicht notwendig schien? Welche äußeren Einflüsse und inneren Dynamiken führten dazu, dass sich diese Praxis durchgesetzt hat? Und vor allem: Welche Geschichten erzählen uns die noch erhaltenen Bauten in den SchUM-Städten über das religiöse Leben jüdischer Frauen?

Diesen Fragen widmet sich Dr. Friederike Schöpf, Institut für Jüdische Studien der Universität Münster, in ihrem hybriden Vortrag „Ein Raum nur für Frauen (?). Neue Einsichten in die Entwicklung von Frauensynagogen in den SchUM Städten“, der im Rahmen der Vortragsreihe SchUM Insights des SchUM-Städte Speyer, Worms, Mainz e.V. am 31. März 2026 im Landesmuseum Mainz stattfindet und auch online verfolgt werden kann. Der Vortrag nutzt archäologische Funde und schriftliche Quellen, um die Entstehung und Entwicklung der Frauensynagogen nachzuzeichnen und neue Perspektiven auf das religiöse Leben in den SchUM-Gemeinden anhand dieser besonderen Orte zu eröffnen.

Die Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe „SchUM Insights“ des SchUM-Städte Speyer, Worms, Mainz e.V., die sich den vielfältigen Facetten des jüdischen Erbes in Deutschland und der Geschichte der SchUM-Städten Speyer, Worms und Mainz widmet. Der Vortrag findet in Kooperation mit dem Landesmuseum Mainz – Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz – statt.

Anmeldung erforderlich bis 12 Uhr am Vortag unter anmeldung(at)gdke.rlp.de. An dem Vortrag können Sie in Präsenz oder online teilnehmen.

Eintritt frei.

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